Dieser durchaus launische bis verregnete Sommer bescherte uns einen sonnigen, angenehmen Tag, und der vorausgegangene Regen zeigte uns eine Vielfalt, die schon beeindruckend war. Am Mühlrad begann Frau Onneken mit einem Kulturfolger(das sind Pflanzen oder auch Tiere, die dem Menschen in seine Kulturlandschaft folgen und sich dort ansiedeln, in diesem Fall war es der Breitwegerich. Bei den Tieren ist es beispielsweise der Haussperling und neuerdings auch der Fuchs). Auf der Feuchtwiese am Weiher trafen wir die Braunelle und aufmerksame Teilnehmer beobachteten Daumennagel kleine Frösche, worauf wir die Wiese kampflos räumten.
Am Weiher wächst üppiges Johanniskraut
Auf dem weiteren Weg fanden wir die Knoblauchsrauke, die Brennessel, wahrlich ein Star den Wildkräutern.
Und schliesslich auch dem Wurmfarn, heute nur noch ein Schatten seiner selbst. Im Karbon vor 250 Millionen Jahren waren Farne Teil der riesigen Sumpfwälder und bildeten nach ihrem Absterben unsere heutige Steinkohle. Noch im Mittelalter wurden Farne für Wurmkuren und zum Einwickeln von Lebensmitteln verwendet, und Farnwedel wurden bei Veranstaltungen zur Begrüßung benutzt, wobei die Sporen auf die Teilnehmer flogen, die Vorläufer des Konfettis.
Der olfaktorische Höhepunkt der sinnlichen Begehung auf der ungemähten Wiese unterhalb des Pulverbrunnens war das Mädesüß mit seinem betörenden Duft
War man vom Mädesüß in helle Aufregung gekommen konnte man sich auf der gegenüberliegenden Wiese mit dem echten Baldrian beruhigen.
Würdiger Abschluss unserer Begehung war die Linde am verlandeten oberen Weiher mit vollem Duft und voller Bienen.